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Ganzheitliche Konzepte für die Landschildkröte

Allem Voran: Bitte bedenken Sie eines, mit dem Kauf einer Lanschildkröte entscheiden Sie sich dafür, dass ein wechselwarmes Reptil für die nächsten Jahrzehnte ihr Leben begleitet. Eine gut gepflegte Schildkröte kann gut 80- 100 Jahre alt werden. Natürlich gibt es jede Menge Unterarten von Landschildkröten mit verschiedenen anderen Ansprüchen. Wir möchten uns hier vornehmlich mit den griechischen und maurischen Landschildkröten beschäftigen. Gewisse Aspekte sind aber durchaus auch auf andere Arten übertragbar.

Erwerb:

Schildkröten aus sicherer Quelle und mit guter Beratung zu kaufen ist gar nicht so einfach.

Erfahrene und seriöse Züchter oder Zoofachgeschäfte sind sehr schwer zu finden. Zu Empfehlen sind alle Kölle-Zoo-Filialen. Hier werden die Tiere vorbildhaft gehalten, sind gesund und Fehler bei der Haltung werden schon im Ansatz durch die perfekte Beratung vermieden.

Geschlecht:

weibliche Schildkröte
weibliche Schildkröte

Männchen haben einen stärker nach innen gewölbten Bauchpanzer, ferner einen längeren und an der Basis schmaleren Schwanz mit mehr zum Schwanzende hin verlagerter Kloake.

Haltung:

Landschildkröten gehören zu den wechselwarmen Tieren, die eine Kerntemperatur von mindestens 33-35° erreichen müssen.

Sie sind auf die Wärmezufuhr von außen angewiesen (Sonne, Wärmestrahler)

Landschildkröten sollten nur in der Übergangszeit im Terrarium gehalten werden.

Ein größeres Terrarium ist nötig, da Schildkröten sehr bewegungsfreudige Tiere sind, wenn das Platzangebot ausreichend ist.

Es sollten warme Zonen (40° unter dem Wärmestrahler) aber auch kühlere Zonen vorhanden sein. Flache Steine zum Klettern, ein flaches Badebecken, vielleicht eine Wurzel, ein Versteck für die Nacht, eine warme Sand – oder Steinfläche, eine Sandfläche, eine Ecke mit feuchtem unbeheiztem Sand, eine flache Nahrungswanne.

Technisch: Wärmespeicher gibt es in Form von elektrisch genährten Wärmesteinen, durch Wärmematten. Kabel müssen allerdings verdeckt liegen. Wärmelampen hängen von oben in das Terrarium, als Lichtquelle dient eine spezielle Neonröhre.

Der Standplatz des Terrariums sollte möglichst lichtreich sein, besser mit Sonneneinstrahlung.

Bepflanzung ist nicht unbedingt nötig, aber optisch recht schön (z.B. Aechmea, Aloe, Guzmanie, Schefflera oder Sansevieria). Die Pflanzen am besten in einem Tontopf, Erde mit Steinen und Wurzeln abgedeckt.

Landschildkröten im Außengehege
Landschildkröten im Außengehege

Morgens und zwischendurch mit feinem Blumensprüher die Luftfeuchtigkeit erhöhen.

Zu empfehlen ist ein Thermometer, Temperatur 24 – 30 Grad.

Die Schildkröte nie frei in der Wohnung laufen lassen, sehr empfindlich reagieren sie auch auf Zugluft.

Ein Freigehege sollte in ähnlicher Konzeption gestaltet werden; Umrahmung mit Hindernissen, die die Schildkröten nicht überklettern können.

Für kalte Tage dient ein kleines Frühbeet aus Plexiglasscheiben zum Wärmen.

Vorsorge:

Kotprobe zum Tierarzt bringen bei Neuerwerb, nach dem Winterschlaf oder zumindest einmal im Jahr ist anzuraten, um Entwurmungspflicht erkennen zu können. Sollte das Tier irgendwelche Krankheitserscheinungen (z.B. Rotfärbung von Panzerarealen, Inappetenz, trockener Haut …) zeigen, natürlich direkt zum Tierarzt.

Baden: Besser im tönernen Gefäß (z.B. Römertopf) mindestens 1-2 mal die Woche in lauwarmem Wasser (30°). Wasserstandhöhe natürlich nur so, dass der Kopf mühelos über die Wasserfläche gehalten werden kann.

Ernährung:

Schildkröte frisst Disteln, Löwenzahn, Klee, Spitzwegerich und Erdbeerblätter
Schildkröte frisst Disteln, Löwenzahen, Klee, Spitzwegerich und Erdbeerblätter

Die Nahrung muss folgende Kriterien erfüllen:

eiweißarm, kohlenhydratarm, kalorienarm,ballaststoffreich, kalziumreich

Vorsicht: bei einigen käuflichen Fertigfuttermitteln ist der Stärkeanteil (Getreide, Mais..) um die 60%

ab Frühjahr: Ackerdistel, Brennessel, Beinwell, Löwenzahn, Gänseblümchen, Butterblumen, Frauenmantel, Kamille, Nachtkerze, Springkraut, Taubnessel, Vogelmiere, Wegwarte, Breitwegerich, Blätter von Linde, Weide, Weissdorn…

Melde, Huflattich, Dill, Kerbel, Klee, Wiesengras (im Herbst auch als Heu).

Obst nur sehr selten anbieten !! Himbeeren, Äpfel, Birnen …

In der kalten Jahreszeit:

Heu, Romanasalat, Endiviensalat, Frisee,

wenig: Zucchini, Möhren, Gurke, Riesenlöwenzahn, Radischien

Futterzusätze dienen für die ausreichende Versorgung mit Spurenelementen und Mineralien, davon nur ganz geringe Mengen geben. Es sind auch gekochte Hühnereierschalen, sowie Sepiaschalen möglich.

Die gesunde Schildkröte

das schmeckt
das schmeckt

ist munter und neugierig; mit erhaltenem Appetit; der Panzer ist hart und fest, glänzend. Ebenso ist die Haut weich und elastisch.

Die Augen sind klar, blank und weit geöffnet; die Nase ist trocken, keine Bläschen und auch kein Geräusch beim Atmen.

Krallen sind fest sitzend und hornig – elastisch. Der Kot ist geformt und nicht übelriechend.

Ergeben sich Veränderungen –> bitte immer beim spezialisierten Tierarzt überprüfen lassen.

Winterschlaf:

Vor der Überwinterung sollte Mitte/Ende August eine Gesundheitskontrolle (dabei auch Gewichtskontrolle) beim Tierarzt durchgeführt werden

Baden an 3 aufeinanderfolgenden Tagen in 24 – 26 Grad warmem Wasser 10 – 20 Minuten lang, bis der Darm vollständig entleert ist.

Danach Ausschalten der Heizung und Beleuchtung des Terrariums, Zimmertemperatur für 2 – 3 Tage auf möglichst unter 18 Grad.

In einem Kellerraum 0 – 12 Grad Temperatur das Tier (sobald es durch die Maßnahmen eher teilnahmslos erscheint). Die Kiste 70 x 70 cm, Höhe 80 cm aus Brettern.

Ernährung SchildkrötenFüllung: Boden mit 10 – 20 cm hoch mit feuchter Lavaschlacke oder Blähton; darauf 10 cm feuchte Wald – oder Gartenerde; darauf bis 10 cm unter den Kistenrand fast trockenes (aber nicht dürres) Torfmoos und Laub. Das Tier gräbt sich selbst ein. Danach Kiste mit Maschendraht abdecken.

Man kann die Schildkröte auch in einem Kühlschrank überwintern, dieser sollte eine Temperatur zwischen 4-6 ° haben. Aus hygienischen Gründen sollte ein extra Kühlschrank verwendet werden.

Wichtig: kranke und geschwächte Tiere sollten keinen Winterschaf halten. Am Besten wendet man sich bei Gesundheitsfragen an einen Tierarzt.

Zum Thema Winterschlaf gibt es unterschiedliche Ansichte. Da Schildkröten aber wie gesagt meist älter werden als Menschen gibt es keine gesicherten Untersuchungen, die belegen, ob ein Winterschlaf sinnvoll ist oder es besser ohne geht.

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