
Die am häufigsten in Deutschland vorkommenden Arten der Eidechse (Zaun- und Mauereidechse) gehören zu den streng geschützten Arten. Das bedeutet, dass neben einem Tötungsverbot diese Tiere nicht „erheblich gestört“ werden dürfen. Das bekamen schon die Verantworltichen für den Bau von Stuttgart21 zu spüren. Aufgrund von zwei Eidechsen-Kolonien auf der Bahntrasse zwischen Stuttgart und München kommt es zu einer Bauverzögerung. Die Mischpopulationen müssen erst umgesiedelt werden, es handelt sich um ca. 10.000 Tiere. Schätzungen zufolge könnte diese Aktion bis zu 6800 Euro pro Tier kosten.

Leider wissen unsere Haustiere, vor allem die Katzen, meist nichts vom Tier- und Artenschutzgesetz oder halten sich zumindest nicht daran. So gehören die Eidechsen, neben Kleinnagern und Vögeln durchaus zur potentiellen Beute der Stubentiger. So brachte auch unser Hugo unwissenderweise eine Mauereideschse an, die er zuvor an der Flanke deutlich sichtbar verletzt hatte. Da unsere Hasukatzen heutzutage gut genährt sind, bedienen sie sich ihrer Beutetiere meist mehr als Spielzeug denn als Nahrung. Und zum Glück können wir dann manchmal noch rechtzeitig einschreiten und die verletzten Tiere retten. So auch in diesem Fall. Meine Kinder brachten mir die Eidachse und wir schritten sofort zur Tat. Narkosegas, kurz warten und schon konnte die verletzte Stelle versorgt werden. Zur Auswilderung brachten wir sie an eine geeignete Stelle außerhalb der Reichweite von Katzen. Die Eidechse machte sich sofort auf den Weg in ein geeignetes Versteck.

In diesem Fall konnten wir neben der Rettung eines Tierlebens auch etwas für den Artenschutz tun und möchten mit diesem Bericht auf dieses Thema aufmerksam machen. Wir behandeln auch Wildtiere. Sollte der Finder nicht bereit sein die Kosten dafür zu tragen, finanzieren wir das über unsere „Wildtierkasse“ – ein kleines Sparschwein, das sie auf unserer Theke an der Anmeldung finden.