Chamaeleo Calyptratus
natürliche Verbreitung und Lebensraum: Südeuropa, südl. Teile Spaniens und Portugals, Nordafrika, verschiedene Mittelmeerinseln, Jordanien, Israel, Saudi- Arabien und Jemen
Größe: Weibchen ca. 30cm, Männchen ca. 50cm, die Hälfte der Größe fällt auf den Schwanz
Gewicht: 38-58g (ausgewachsene Tiere)
Lebenserwartung: Weibchen bei vielen Eiablagen ca. 3 Jahre, Männchen etwa 6-7 Jahre
Geschlechtsreife: ab 1 Jahr (Paarung erfolgt im Frühling)
Brutzeit: etwa 6-11 Monate (von Temperatur abhängig)
Anzahl der Eier: bis zu 60 Stück werden etwa 2 Monate nach d. Paarung gelegt
Unterschiede der Geschlechter: Männchen haben einen Sporn mehr an den Hinterfüßen; ihr Helm ist bis zu 8cm groß, das der Weibchen hingegen viel kleiner.
Terrarienhaltung:
Die Terrariengröße für ausgewachsene Tiere sollte bei mindestens 60x60x100cm liegen. Da die Tiere es feucht brauchen (erwachsene Tiere bei 60% Luftfeuchte und Jungtiere bei etwa 80%) empfiehlt sich ein Glasterrarium und kein Holzterrarium (Schimmelgefahr!).
Optimal wäre ein 100W Spotstrahler für erwachsene und ein 40W Spotstrahler für junge Tiere, die im Sommer etwa 9 Std. und im Winter 4-6 Std. in Betrieb sein sollten. Als Tageslichtlampe ist ein HQI-Strahler oder eine Leuchtstoffröhre zu empfehlen (diese mindestens 1x im Jahr austauschen, da sie sonst nicht mehr genügend UV-Strahlen abgeben!). Zusätzliche UVB Lampen sollten auch nicht fehlen und etwa 3 Std. bei erwachsenen Tieren und etwa 12 Stunden bei jungen Tieren leuchten (z.B. Repti Glo 8.0 UVB 30W von Exo Terra bei erwachsenen und bei Nachzuchten bzw. jungen Tieren Radium Ralutec 7W /78, 623). Die Lampen müssen so angebracht werden, dass die Tiere sich daran nicht verbrennen können (evtl. Schutzgitter davor)!
Temperaturen im Sommer: 25-30°C (direkt unter Lampe messen), nachts 18-22°C
im Winter: 20-25°C (direkt unter der Lampe messen), nachts 15-18°C
Der Wechsel von Sommer auf Winter sollte langsam erfolgen. Bei Jungtieren liegt die maximale Temperatur bei 25°C.
Inneneinrichtung:
Für den Boden kann ein Erd-Sandgemisch (1:3) genommen oder aber auch im Fachhandel entsprechender Untergrund gekauft werden.
Empfohlene Pflanzen sind Ficus benjamini und Efeutute, da diese nicht nur als Sichtschutz, sondern auch mit ihren frischen Blättern als Nahrungsquelle dienen. Dabei wird der Untertopf um die Pflanze belassen, damit es sich schneller und besser säubern lässt.
Es sollten viele Klettermöglichkeiten angeboten werden, z.b. auch Äste (diese vorher heiß abwaschen und trocknen lassen).
Ernährung:
Das Jemenchamäleon ist omnivor, das heißt sie sind sowohl Fleischfresser (Heuschrecken, Grillen, Heimchen, Schaben, Rosenkäferlarven, Fliegen) als auch Pflanzenfresser (Benjamini und Efeutute; Banane, Erdbeere, Birne, Melone, Salat, Gurke, Paprika…)
Jungtiere werden täglich gefüttert; erwachsene Tiere ca. alle 2 Tage.
Hauptsächlich sollte man darauf achten, dass 30% Fleisch und 70% pflanzliches verfüttert wird, da die Chitinschicht der Insekten sehr hart und somit schwerer verdaulich ist. Außerdem bekommen sie durch Pflanzennahrung zusätzlich Flüssigkeit.
Für die richtige Flüssigkeitsaufnahme empfiehlt sich eine Tröpfchentränke (Fachhandel), häufiges Sprühen und/oder direktes eingeben per Pipette (wenn die Tiere sich erst einmal daran gewöhnt haben, klappt es wirklich gut!). Es muss normales Wasser gegeben werden, kein destilliertes Wasser, da sie sonst keine Mineralstoffe bekommen!
Vitaminpräparate sollten nicht zu häufig gegeben werden, etwa 1x die Woche (z.B. Korvimin ZVT).
Krankheiten:
Wurmbefall: die Tiere fressen aber nehmen zunehmend ab, haben Kotabsatzprobleme. Eine regelmäßige Stuhlprobe ist empfehlenswert, da durch die Futtertiere auch Würmer übertragen werden. Wenn die Kotprobe positiv ist, muss dies vom Tierarzt behandelt werden.
Milbenbefall: man sieht, dass auf dem Tier kleinere Tierchen laufen oder sich die Haut merklich verändert. Dies sollte der Tierarzt behandeln.
Häutungsprobleme: oftmals durch falsche Temperatureinstellung und zu wenig Luftfeuchte/Flüssigkeit; aber auch durch Vitamin-A-Mangel
Legenot: kommt auch bei Weibchen vor, die sich nicht verpaart haben und äußert sich insofern, dass die Tiere ständig am Boden sind, graben und nach mehreren Tagen immer noch nichts abgelegt haben. In einem solchen Fall sollte direkt der Tierarzt konsultiert werden, da die Eier nach einer gewissen Zeit im Bauchraum faulen, es gibt eine Infektion, die letztendlich zu Organversagen führt und die Tiere sterben.
eingefallene Augen: dies kann mehrere Ursachen haben, ist aber in jedem Fall ein Alarmzeichen (verminderte Futteraufnahme, Organprobleme, Flüssigkeitsmangel); unbedingt Tierarzt konsultieren.
Erwerb:
Am besten erwirbt man ein Chamäleon im Zoofachgeschäft oder bei seriösen Züchtern. Diese lassen nämlich regelmäßig Stuhlproben untersuchen und können einem die richtige Beratung geben bei eventuellen Rückfragen. Außerdem bekommt man einen Erwerbsnachweis.