Oderstr. 3B

67071 Ludwigshafen

0621 629 55 77

Terminvereinbarung per Telefon

Eine bekannte Krankheit der Kaninchen hält nach längerer Zeit wieder vermehrt Einzug in unserem Gebiet. Die Chinaseuche wird auch RHD (Rabbit Haemorrhagic Disease) genannt. Der neue Stamm (RHD2) führt meist sehr schnell zum Tod.

Symtpome

Ein für RHD typisches Röntgenbild
Ein für RHD typisches Röntgenbild

Die klinischen Erscheinungen sind sehr vielfältig. Das Dramatische ist eigentlich, dass die Infektion meist innerhalb von 12-48 Stunden zum Tod führt. Neben Blutungen in Haut und Schleimhäuten können Magendarmsymptome, Atemnot aber auch unspezifische Hinweise auf eine Infektion hindeuten. Die neue Variante zeichnet sich dadurch aus, dass die Kaninchen innerhalb von ein paar Stunden aufhören zu fressen und dann, teilweise auch ohne weitere Symptome, sterben. Typischer Verlauf (Beistzerberichte): „heute morgen war er komisch, heute mittag hat er aufgehört zu fressen…“ -oftmals kann man dann einen schmerzhaften Bauch und evtl. eine rauhe Lunge diagnostizieren, teilweise haben die Patienten noch nicht mals Fieber.

Übertragung

Da das Virus mit allen Körpersekreten ausgeschieden wird, ist jede Übertragung denkbar. Direkte Übertragung von Tier zu Tier, Schmierinfektionen, Kaninchenkot, der sehr leicht ist und überall hingeweht werden kann, teilweise sogar in den zweiten Stock auf den Balkon und auch Stechmücken sind mögliche Übertragungswege.

Behandlung

Bisher steht uns keine Behandlung zur Verfügung. Wir können lediglich versuchen die Begleitsymptome zu lindern. Meist stehen wir auf verlorenem Posten, da selbst trotz Behandlung 99% der Patienten versterben. Allerdings kann man RHD nicht diagnostisch nachweisen, am Anfang steht immer die Verdachtsdiagnose. Da die Symptome auch auf harmlose Krankheiten hindeuten, sollte auf jeden Fall ein Behandlungsversuch gestaretet werden.

Impfung

1. der bekannte Impfstoff gegen Cunivak RHD wird anstatt ein mal jährlich alle sechs Monate geimpft. Dadurch kann zwar eine Infektion nicht immer verhindert werden, aber die Mortalität also Sterblichkeit, sinkt deutlich. Nach der Erstimpfung muss eine Boosterung nach 3-4 Wochen erfolgen.
2. Impfung mit dem neuen Impfstoff Filavac ein mal jährlich. Dieser Impfstoff ist ausreichend getestet, hat aber seine Wirksamkeit im Feld, also außerhalb von standardisierten Testgruppen, noch nicht erwiesen.

Weitere Artikel zum schmökern

Neues aus der Praxis

Behandlung von Wildtieren

Uns liegt jedes Lebewesen am Herzen. Wir geben täglich unser Bestes für alle Patienten. Dazu gehören auch Wildtiere, für die sich meist niemand n der

Neues aus der Praxis

Impfung Hund

  Wie in der Humanmedizin, vor allem bei Kindern, sind auch in der Tiermedizin Impfungen heftig umstritten. Bei der Kritik am Impfmanagement geht es vor