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Hinweise zur Geburt bei Hund und Katze

Auch wenn man sagt „wie Hund und Katze“, um damit auf große Unterschiede aufmerksam zu machen, läuft die Geburt bei diesen beiden Spezies sehr gleich ab. Beide tragen knapp über 60 Tage. Während Katzen meist vier bis sechs Welpen gebähren, kommen manche Hunderassen auf bis zu zwölf Welpen.

Voruntersuchungen

Für die Planung und die Vorbereitungen zu einer Geburt, ist es sehr wichtig, den Deckzeitpunkt zu kennen. Je genauer desto besser. Ab dem 21. Tag danach ist der Nachweis einer Trächtigkeit möglich. Allerdings ist dies manchmal sehr ungenau, das die kleinen Bläschen übersehen werden können. Ab dem 28. Tag ist der Nachweis per Ultraschall sicher. Meist lässt sich hier auch grob abschätzen wie viele es sind. Eine genau Angabe ist allerdings nicht möglich. Allerdings ist es oft von Vorteil zu wissen, wie viele Welpen zu erwarten sind. Ein Röntgenbild ca. eine Woche vor dem Geburtstermin gibt hier genauer Auskunft. Die Strahlendosis der neuartigen digitalen Röntgengeräte ist sehr gering und die Welpen weit genug entwickelt, es entsteht kein Schaden zu diesem Zeitpunkt.

Röntgen trächtige Katze – 5 Köpfe, 5 Wirbelsäulen, 5 Welpen

Vorbereitungen

Hier sind Hunde deutlich einfacher als Katzen. Die Samtpfoten entscheiden schon mal gerne selbst, was ein geeigneter Platz zum Kinder kriegen ist und wo die Aufzucht stattfinden soll. Hunde akzeptieren meist die zurecht gestellte Geburtsbox. Bewährt haben sich unterschiedliche Konstruktionen, die den häuslichen Gegebenheiten angepasst werden. Es muss genug Platz für Mutter und Welpen vorhanden sein, geeignetes Polstermaterial wie Decken und/oder Handtücher. Für Katzen reicht oft ein Umzugskarton, den man in ca. 20 cm Höhe abschneidet. Für Hunde werden meist Holzkontruktionen gefertigt. Das Ganze ein bis zwei Wochen vor der zu erwartenden Geburt aufbauen, damit sich die Mutter daran gewöhnen kann.

Wichtig ist das Zulegen eines Fieberthermometers. Am besten eins, das in kurzer Zeit (ca. 5 Sekunden) misst. Evtl. kann auch das Fiebermessen vorab schon mal trainiert werden, die Körpertemperatur ist ein wichtiger Indikator für Geburtsstörungen. Desweiteren bereit halten: Wärmelampe, Aufzuchtsmilch und geeignete Flasche.

Ankündigung der Geburt

Hier bewährt sich schon das Fiebermessen, weil man den genauen Geburtstermin meist nicht festlegen kann. Denn drei Tage vor der Geburt schwankt die Körpertemperatur auf zwischen 37,0 und 38,0°C (normal 38,5°C). Die Vulva schwillt in dieser Zeit an, das Gesäuge ebenso, manchmal kommt sogar schon etwas Milch und die Mutter wird unruhiger, beginnt meist schon mit Nestbau. Der Bauch wird zunehmend birnenförmig. In der Eröffnungsphase erscheint dünner, durchsichtiger Schleim. In dieser Phase kommt es schon zu leichter Wehentätigkeit, die aber meist unbemerkt bleibt. Dauer: 3-12 Stunden

Bitte informieren Sie uns, dass die Geburt bevorsteht. Wir können uns dann besser auf eventuelle Probleme vorbereiten und können Sie auch noch mal kurz beraten falls erforderlich.

Austreibungsphase

Inzwischen hat sich die Hündin hingelegt und man bemerkt kräftige Wehen. Bis der erst Welpe kommt, kann es aber noch bis zu zwei Stunden dauern. Der erste lässt sich oft am meisten Zeit. Man sieht zunächst die Fruchtblase. Sie wird meist von der Mutter geöffnet und der Welpe durch Belecken zum Atmen animiert. Die weiteren Welpen kommen in der Regel im Abstand von 30-120 Minuten, selten kann es auch mal 4 Stunden dauern. Die Nachgeburten kommen zwischen und nach den Welpen, einzeln oder mehrere zusammen.

Wenn man nachhelfen muss, öffnet man die Fruchtblase an der Kopfseite, befreit Nase und Maul vom Schleim und rubbelt den Welpen sanft mit einem Handtuch. Sollte der Welpe nicht selbständig atmen, kurz kaltes Wasser von hinten auf den Nacken fließen lassen. Eingeatmetes Fruchtwasser kann durch „Schwenken“ aus Nase und Rachen entfernt werden. Den Welpen dazu in ein rutschfestes Handtuch einwickeln und den Kopf des Welpen in Richtung Boden halten. Jetzt wie das Pendel einer Uhr den Welpen pendeln lassen. Ruckartige Bewegungen vermeiden, die Zentrifugalkraft treibt das Wasser aus.

Gefahrenzeichen

So lange keine Gefahrenzeichen auftreten, bitte Ruhe bewahren. Jeder unnötige Stress bringt den Fortgang der Geburt in Gefahr.

Temperatur

Der wohl wichtigste Parameter, deshalb auch während der Geburt weiter messen. Steigt die Temperatur über 37,6°C kann die bereits ein Hinweis für eine bevorstehende Problematik sein.

Vulva

Schwillt das Geschlechtsteil während der laufenden Geburt wieder ab, ist Gefahr im Verzug

Ausfluss

Tritt bei zu langen Pausen getrübter oder grünlicher Schleim aus der Vulva aus, deutet das auf ein Problem hin

Sollte eines dieser Probleme auftreten, setzen Sie sich bitte sofort telefonisch mit uns in Verbindung. Auch hier gilt – Ruhe bewahren – wir beraten sie zunächst telefonisch.

Die Welpen sind da

Normalerweise macht die Mutter alles alleine. Deshalb ist es meist am besten, Ruhe zu bewahren und sich möglichst rauszuhalten. Es hat sich bewährt, dass möglichst (nur) die Vertgrauensperson anwesend ist, auf keinen Fall die ganze Familie oder gar noch Gäste, weil die ja so was noch nie gesehen haben. Natürlich sollte der Geburtsvorgang kontrolliert werden. Deshalb ist vorheriges Üben von Fieber messen sehr sinnvoll. Überprüfen des Geburtsvorganges und evtl. leichtes helfen bei der Austreibung. Bitte nur vorsichtig und während einer Wehe am Welpen zeihen, am besten mit einem Handtuch so viel wie möglich vom Welpen packen und unter leichtem Wackeln links und rechts schräg nach unten ziehen.

Nach der Geburt kümmert sich die Mutter um die Welpen, säugt sie (die Frühgeborenen schon während der Geburt) und hält sie warm. Unerfahrene Mütter brauchen auch hier Hilfe. Dann ersetzt man das Lecken der Mutter durch rubbeln mit dem Handtuch und die Wärme durch eine Wärmelampe (nicht zu lange, Welpen können austrocknen). Gibt die Mutter zu wenig Milch und/oder es sind zu viele Welpen kommt die oben erwöhnte Aufzuchtsmilch zum Einsatz. Auf den erhältlichen Präparaten stehen meist gut verständliche Anleitungen.

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