Naturgemäß steigt mit den Temperaturen jedes Jahr auch das Vorkommen von Ektoparasitenbefall bei unseren kleinen und größeren Heimtieren. Dabei ist es relativ gleich, um welchen Ektoparasit es sich handelt, die Behandlung oder Prophylaxe ist immer stark abhängig vom Individuum und dessen Immunsystem. Meine Erfahrung, auch mit meinen eigenen Tieren zeigt, dass es wahre „Zeckenschleudern“ gibt, und Tiere, die so gut wie nicht befallen werden. Das Gleiche gilt natürlich für Flöhe, Milben, Haarlinge und Läuse ebenso. Ich habe Kunden, die mehrere Hunde haben und für jeden Hund ein unterschiedliches Mittel kaufen, weil bei jedem Hund ein jeweils anderes besser wirkt. Letztendlich wirken alle Mittel gleich, sie enthalten Stoffe, die von den Parasiten gemieden werden. Nur wenige Stoffe haben bei bestimmten Parasiten eine tödliche Wirkung. Ich ziehe bei der Behandlung pflanzliche Inhaltsstoffe der „chemischen Keule“ vor. Präparate wie Frontline, Certifect, Exspot oder Advantix enhtalten chemische Stoffe und sind in der Anwendung alle gleich. Meist wird der Inhalt einer Ampulle auf die Haut im Nacken aufgetragen. Deshalb möchte ich hier die pflanzlichen Möglichkeiten vorstellen, auch weil ihre Anwendung für Tiere, die Umgang mit Kindern haben, einfacher ist. Die Kids können ihren Liebling gleich wieder streicheln und müssen nicht, wie bei den chemischen Präparaten üblich, zwei Tage warten.
PlantaLaurin/ParaLaurin
Im Prinzip handelt es sich bei diesem Produkt um Kokosöl. Der Hauptbestandteil dieses Öls ist die Laurinsäure, und hier liegt das Geheimnis des Erfolgs. Laurinsäure ist eines der bestwirksamsten Repellens für Zecken, heißt, die Parasiten verabscheuen das und nehmen Reißaus. Die Anwendung in der Tiermedizin beruht auf Erfahrungen einer Apothekerin aus England, die das Kokosöl ihrem Beagle auf das Fell aufgetragen hat, damit es mehr glänzt. Dabei bemerkte Sie, dass ihr sonst im Sommer zeckenverseuchter Freund keine Parasiten mehr hatte. Die Anwendung ist recht einfach. Man verreibt einige Tropfen auf den Innenflächen der Hände und trocknet sich die Hände im Fell des Tieres ab, hauptsächlich an den Stellen, an denen die Zecken am Wirt hängenbleiben, also Kopf, Hals und Bauch. Diese Anwendung macht man täglich. Nach 1-2 Wochen stellt sich ein Wirkstoffspiegel im Fell ein, der ist sehr individuell, aber meist reicht es dann aus diese Prozedur alle 2-3 Tage durchzuführen.
Direktspray
Der Wirkstoff ist Teebaumöl, das in starker Konzentration auch für Säugetiere toxisch sein kann. Im Direktspray ist es aber in einer Konzentration vorhanden, die für unsere Lieblinge absolut unschädlich ist. Die Patienten werden nach Bedarf, meist im Rhythmus von 2-3 Tagen eingesprüht, was vor allem bei Katzen nicht gut toleriert wird. Die Anwendung ist also etwas kompliziert, aber die Wirkung gegen Ektoparasiten ist hervorragend.
PlantaSil
Dieses Produkt ist eigentlich zur Stabilisierung von Bindegewebe und zur oralen Eingabe gedacht. Allerdings haben wir die Erfahrung gemacht, dass vor allem ganz junge Kätzchen sehr empfindlich gegen die chemischen Mittel und auch gegen viele pflanzlichen Mittel sind. Wir reiben die Kätzchen mit Kieselerde ein, diese bleibt am Parasiten hängen und verbindet sich mit der Luftfeuchtigkeit. So entsteht eine Art Gips an den Gliedmaßen und in den Luftröhren der Insketen (diese sind auf den Seiten des Brustkorbs). Für den Parasit nicht schön, aber für die kleine Katze absolut unschädlich.